Esmas Geheimnis Grbavica

   
 
 
ESMAS GEHEIMNIS UND MEDICAMONDIALE
MIT DEM ENGAGEMANT DER ÄRZTIN
DR. MONIKA HAUSER BEGANN DIE HIFE
FÜR VERGEWALTIGTE BOSNISCHE FRAUEN

 

Spendenkonto:
Sparkasse KölnBonn, Konto 45000 163, BLZ 380 500 00

 
Dreizehn Jahre sind inzwischen vergangen, seit die ersten Berichte über Massenvergewaltigungen von bosnischen Frauen bekannt wurden. Niemand wird je die genaue Zahl kennen, aber es waren mehrere Zehntausende, die auf besonders demütigende und grausame Weise Opfer des Krieges in Bosnien- Herzegowina wurden. Ob 13jährige Mädchen oder 60jährige Frauen - es waren Zivilistinnen wie Esma, die systematisch zum Kriegsmittel gemacht wurden. Gefoltert, verschleppt und vergewaltigt, um den Kriegsgegner zu demoralisieren. Sexualisierte Gewalt als Kriegsmittel ist ein Jahrtausende altes Verbrechen, das auch 1949 beim Namen genannt wurde. Die Genfer Konvention brandmarkt Vergewaltigungen als unerlaubtes Mittel der Kriegsführung. Dennoch dauerte es bis zum Jahr 2001, bis Täter zur Verantwortung gezogen wurden. In einem wegweisenden Prozess zu den Verbrechen in der bosnischen Stadt Foca verurteilte das Internationale Kriegsverbrechertribunal für das ehemalige
Jugoswlawien in Den Haag erstmals Kriegsverbrecher wegen der gezielten Ausübung sexualisierter Gewalt. Wie wenig Aufmerksamkeit das Thema lange Zeit in der Öffentlichkeit fand, erfuhr auch die Gründerin von medica mondiale, die Gynäkologin Dr. Monika Hauser, als sie von den Massenvergewaltigungen in Bosnien hörte. Monika Hauser reiste Ende 1992 in die Industriestadt Zenica nach Zentralbosnien und traf vor Ort bosnische Psychologinnen und Ärztinnen. Gemeinsam beschlossen sie, etwas gegen die Gräuel und für die Frauen zu tun. Mit ihrem Anliegen, sich ausschließlich um die Belange von Mädchen und Frauen kümmern zu wollen, stieß Monika Hauser jedoch bei internationalen Hilfsorganisationen auf Desinteresse. Sie gründete deshalb im Frühjahr 1993 zusammen mit 20 bosnischen Frauen das Frauentherapiezentrum "Medica Zenica".

Folgen für die gesamte Existenz

Das Engagement für die Frauen war bitter nötig. Denn sexualisierte Gewalt bewirkt schwerste Traumatisierungen. Sie trifft den intimsten und verletzbarsten menschlichen Bereich. Und sie schlägt Wunden, die über das hinausgehen, was ein Mensch seelisch verarbeiten kann. Trotz allem brachten viele der Betroffenen die Kraft auf, Hilfe zu suchen. Eine Klientin von "Medica Zenica", die während des Krieges mehrfach vergewaltigt worden war, berichtete den Therapeutinnen von anhaltenden Alpträumen, dauernder Unruhe, Panikattacken, Schlafstörungen, und verschiedensten körperlichen Schmerzen. Eine andere, die wie Esma nach einer Vergewaltigung schwanger geworden war, von schwankenden Gefühlen zu ihrem Kind und von Alkoholsucht. Die betroffenen Frauen "funktionierten" häufig noch, aber sie lebten nicht mehr. Was dennoch an Stärke in ihnen steckt, erfahren sie im Rahmen der psychosozialen und rechtlichen Unterstützung von "Medica Zenica".

Der Krieg ist nicht vorbei

Bei "Medica Zenica" arbeiten inzwischen 70 fachlich qualifizierte bosnische Mitarbeiterinnen - aller Ethnien übrigens, ein Prinzip des Zentrums von Beginn an. Zu der Einrichtung gehören zwei Häuser in Zenica, außerdem betreibt "Medica Zenica" eine Beratungsstelle im 40 km entfernten Visoko. Ärztinnen, Krankenschwestern und Therapeutinnen leisten ambulante und stationäre Hilfe. Über 100.000 Frauen haben im Laufe der Jahre so Hilfe erhalten. Außerdem haben die Frauen Zugang zu einem Dokumentations- und Informationszentrum und zu einem Ausbildungsprogramm. Dazu gehören eine gynäkologische Ambulanz sowie das Wohnprojekt Medica II und ein SOS-Telefon zum Angebot der Einrichtung. Rund 93 Frauen wohnen im Haus, Pro Jahr suchen 376 neue Klientinnen Rat und Unterstützung. Noch immer kommen Frauen hierher, die an einem Trauma nach Vergewaltigung im Krieg leiden. Es sind Frauen, die in einem Prozess aussagen und dabei eine Retraumatisierung erleben, Frauen, die ihren Peinigern in ihrer Stadt begegnen, Frauen die am Existenzminimum leben und die noch nie Hilfe erfahren haben. Vergewaltigung im Krieg ist ein gesellschaftliches Tabu, die Opfer werden ausgegrenzt. Und so ist die Tat für die Überlebenden mit Scham besetzt - mehr als ein Grund dafür, zu schweigen und das Leid in sich hineinzufressen. Doch die Folgen sind langwierig. Auch in der Gesellschaft. In Bosnien-Herzegowina herrscht hohe Arbeitslosigkeit, Gewalt gegen Frauen nimmt stetig zu. "Medica Zenica" hat deshalb die Arbeit auch auf andere Zielgruppen als die kriegstraumatisierten Frauen ausgeweitet. Was unter anderem auch den Vorteil mit sich bringt, dass Frauen, die hier Hilfe suchen, nicht automatisch das Stigma "vergewaltigt" tragen.

Ein weltumspannendes Netzwerk der Unterstützung

Die Arbeit von medica mondiale baut auf vier Grundlagen auf: Gynäkologische Versorgung, psychosoziale Unterstützung, Rechtsberatung und politische Menschenrechtsarbeit. Bei "Medica Zenica" bedeutet zum Beispiel die Rechtsberatung, dass die Frauen Unterstützung finden, um den Status eines Kriegszivilopfers zu erlangen. Noch aber kämpfen viele von ihnen um eine Kriegsopferrente. Durch die Popularität des Filmes gelang es einem bosnischen Frauen-Netzwerk nun, 50.000 Unterschriften dafür zu sammeln, dass überlebende Frauen eine monatliche Kriegsopferrente erhalten. Auch Medica Zenica gehört diesem Bündnis an und kämpft für die Frauen und deren Rechte. Was 1992 in Bosnien mit Medica Zenica begann, ist mit medica mondiale zu einem weltumspannenden Netzwerk geworden. Inzwischen unterstützt medica mondiale als weltweit einmalige Organisation traumatisierte Frauen und Mädchen in den Kriegs- und Krisengebieten Afghanistan, Albanien, der Demokratischen Republik Kongo, in Indonesien, im Kosovo, in Liberia in Sudan und in Uganda. Die Arbeit finanziert sich überwiegend aus Spendenmitteln und einigen öffentlichen Zuwendungen von Partnern wie InWent, der Europäischen Union und Bundesministerien, die allerdings meist nur kurze Fristen abdecken. Wir brauchen weiterhin Unterstützung! Für die Frauen in Bosnien - und für die Frauen in anderen Kriegsgebieten! Denn in der ganzen Welt werden täglich Frauen vergewaltigt, von Paramilitärs, Soldaten und Zivilisten.

Bitte helfen Sie uns, damit wir handeln können!

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